02.07.2024

Jugendcamp in Sindelfingen: Ein inspirierender Austausch für ukrainische Jugendliche aus Zwjahel

Initiative und Planung

Die Idee für das Erholungscamp entstand aus dem Wunsch, Jugendlichen aus der Ukraine eine sichere und friedliche Umgebung zu bieten, um sich zu erholen und auszutauschen. Die für das Camp ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, im Alter von 13 bis 17 Jahren, hatten sich zuvor in ihrer Heimatstadt im Projekt „Schulischer Bürgerhaushalt“ engagiert, einem vom Europarat unterstützten Programm zur Stärkung demokratischer Prozesse und erfuhren so eine unmittelbare Würdigung ihres Engagement durch die Stadt Sindelfingen. Diese stellte nicht nur die finanziellen Mittel zur Verfügung, sondern auch die Infrastruktur und logistische Unterstützung, um das Erholungscamp zu einem vollen Erfolg zu machen. 

Der Kontakt zwischen Zwjahel und Sindelfingen kam dabei über die Plattform Cities4Cities United4Ukraine zustande. Über die Plattform wurden in der Vergangenheit bereits mehrere Hilfstransporte nach Zwjahel organisiert und zudem eine Solidaritätspartnerschaft mit Ludwigshafen am Rhein vermittelt. Im Winter 2022 fand bereits ein erstes Erholungscamp für Kinder und Jugendliche aus Zwjahel in Sindelfingen statt.

Ein abwechslungsreiches Programm mit Empfang im Sindelfinger Rathaus

Während ihres Aufenthalts vom 25. Mai bis zum 3. Juni 2024 erwartete die 23 Jugendlichen und ihre zwei Begleitpersonen ein vielfältiges Programm. Ein Highlight war das Treffen im Rathaus, bei dem Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer die Gruppe am Dienstag, 28. Mai im Rathaus von Sindelfingen willkommen hieß. Im Rahmen seiner Begrüßung betonte Dr. Vöhringer die Bedeutung dieses Austauschs:

„Der anhaltende Krieg in der Ukraine hat auch den Alltag der dortigen Jugendlichen dramatisch verändert. Daher freue ich mich besonders, dass wir den jungen Menschen aus Zwjahel mit diesem Camp eine willkommene Pause und neue positive Eindrücke bieten können. Unsere Verbindung zu Zwjahel entstand im Rahmen der allerersten Hilfslieferung der Stadt Sindelfingen über die Plattform Cities4Cities United4Ukraine. Ich freue mich, dass wir den Kontakt seither fortsetzen und mit Projekten wie dem Jugendcamp vertiefen. Ich danke allen Beteiligten, die dieses Camp ermöglicht haben.“

Bei dem Treffen wurde ein von den Jugendlichen selbst produziertes Dankesvideo für ein gespendetes Feuerwehrfahrzeug und ein Film über die Stadt Zwjahel gezeigt. Eine musikalische Darbietung auf Ukrainisch und ein intensiver Austausch mit dem Oberbürgermeister über die Unterstützung von Jugendinitiativen in Deutschland rundeten das Treffen ab.

Weitere Programmpunkte umfassten eine Stadtführung in Sindelfingen, eine Besichtigung der Feuerwache Sindelfingen mit Feuerwehrübung, einen Besuch im Mercedes-Benz-Museum Stuttgart, einen Ausflug zur Burg Hohenzollern und vieles mehr. Zudem kam es zu einem Austausch auf jugendpolitischer Ebene mit dem Jugendgemeinderat Sindelfingen, bei dem das 11. Jubiläum des JGR im Jugendhaus Nord Sindelfingen gefeiert wurde. Ein besonderes Erlebnis war schließlich auch die Malerei-Masterclass, bei der die Jugendlichen die Martinskirche Sindelfingen malten. Zwei signierte Werke werden dem Bürgermeister von Zwjahel und dem Oberbürgermeister von Sindelfingen als Geschenk überreicht.

Der Sindelfinger Hauptamtsleiter Roland Narr führte dazu aus: „Es ist uns eine Freude, unseren Gästen während ihres Aufenthalts in Sindelfingen eine unvergessliche Zeit zu bereiten. Das abwechslungsreiche Programm ermöglicht den Jugendlichen nicht nur die Erkundung unserer Stadt und der Umgebung, sondern bietet auch viele Gelegenheiten für Austausch und Spaß.“

Auswirkungen

Die positiven Auswirkungen des Camps waren sofort spürbar. Die ukrainischen Jugendlichen betonten, dass sie sich sehr über die Sindelfinger Gastfreundschaft und zahlreiche freundliche Begegnungen freuten. Viele von ihnen knüpften in Sindelfingen neue Freundschaften und genossen den Austausch mit Gleichaltrigen. Sie äußerten ihre Dankbarkeit für die Gelegenheit, dem Kriegsgeschehen zu entkommen und in einer friedlichen Umgebung neue Kraft zu schöpfen.

Dr. Vöhringer zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Jugendlichen und betonte die Bedeutung solcher Projekte für den interkulturellen Austausch und die Stärkung der demokratischen Beteiligung: „Ich freue mich, dass wir mit diesem Camp einen Beitrag dazu leisten konnten, den Jugendlichen aus Zwjahel eine unvergessliche Zeit zu bereiten und ihnen die Möglichkeit zu geben, neue Freundschaften zu schließen und positive Erfahrungen zu sammeln.“

Die Stadt Zwjahel bedankt sich bei allen Beteiligten, die dieses erfolgreiche Jugendcamp ermöglicht haben, und blickt optimistisch auf weitere gemeinsame Projekte mit der Stadt Sindelfingen.

Das Erholungscamp in Sindelfingen war ein voller Erfolg und ein leuchtendes Beispiel dafür, wie gemeinschaftliches Engagement und Menschlichkeit positive Veränderungen bewirken können. Die Jugendlichen kehrten mit gestärktem Selbstvertrauen und neuen Lebensperspektiven in ihre Heimat zurück. Das Camp hat nicht nur ihre Lebensqualität verbessert, sondern auch den Grundstein für langfristige Freundschaften und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine gelegt.

Dieses Projekt zeigt, wie wichtig und wertvoll es ist, jungen Menschen in Krisenzeiten Unterstützung und Hoffnung zu geben. Es ist ein inspirierendes Modell, das sicherlich in Zukunft weitergeführt und ausgebaut werden kann, um noch mehr Jugendlichen in Not zu helfen.